Shabat Shalom

Samstag stand wieder unsere Samstags-MAHL-Zeit an. Es gab eine Vespertasche, mit viel Liebe von Meike und Beate bestückt. Unser Team brachte sie zu unseren Empfängern.

Franz aus Stuttgart kam extra, weil er für einen Bewohner der Schießmauer ein Formular ausgefüllt hat, um Widerspruch für einen Corona Bußgeldbescheid zu stellen. Ich übernahm das Formular, denn die beiden sind nicht gut zu Fuß.

Lisa und ich waren natürlich in der Schießmauer unterwegs. Nach unserem kurzen Urlaub freuten wir uns besonders darauf.

Wir trafen heute viele Leute an. Rene fragte mich, ob ich schon ein Handy für Armin organisiert hätte. Leider nein. Ich war ja im Urlaub. Die Kommunikation mit Armin vermisse ich ja auch schon. Wir telefonieren unregelmässig, meist aber per Whatsapp. Ich schicke unseren Freunden schon lange meine wöchentlichen Grüße zum Shabat. Als Ergebnis dessen grüßt mich Rene inzwischen wahlweise mit Shalom Shabat oder Shabat Shalom. Außer Rene bekommen die Grüße auch andere, wie Armin, Thomas, Sandra oder Ewald oder Franz.

Es sind Grüße zum Wochenende, zum Shabat. Es ist schon fast eine Tradition, die ich seit zwei, drei Jahren Jahren habe. Oder länger. Ich schreibe sie meist, wenn ich Kan 88, meinen Sender aus Tel Aviv höre. Beste Musik von zwei oder drei Uhr bis abends acht Uhr. Wie schafft es ein Radiosender Lieder zu spielen, die man hierzulande nie hören würde?

Ich finde diese jüdische Tradition wunderschön, sich aus dem Alltag zu verabschieden und sich Gott zuzuwenden. Zur Ruhe kommen.

Außer meinen Freunden hier in der Schießmauer bekommen sie auch meine Kinder, meine Geschwister und andere, die ich liebe und für die ich bete. Ich wünsche und hoffe, dass ich mit meinen Worten Mut mache oder Trost spende. Es ist oft auch ein Spiegel meiner Gefühlslage. 

An der Schießmauer wartete Sascha, denn er hatte eine Waschmaschine für unsere russischen Bewohner organisiert. Wir klingelten und klopften und Alex öffnete die Tür. Eine Waschmaschine ist für uns selbstverständlich, aber ein paar dieser Apartments haben immer noch keine. Oder sie sind defekt und stehen rum. Wir trugen sie hinein und Alex meinte, er schließt sie selbst an.

Für Michael hatten wir außer der Vespertasche eine Bettdecke dabei, die er benötigte.

Wir unterhielten uns mit mehreren Leuten. Bisschen Smalltalk. Lisa sah sich Dimis Bein an, das nicht gut aussieht. Sie riet ihm dringend zum Arzt zu gehen. Wahrscheinlich wird er es nicht tun. Wieder nicht. Ansonsten nichts dringendes, einfach Aufmerksamkeit.

Alles in allem war unser Besuch entspannt, naja, bei einigen merkt man eine gewisse Anspannung. Aber wir können damit umgehen, und auch, wenn ein Scherz nicht ankommt, eskaliert es nicht sofort. Die Bewohner kennen uns ganz gut.

Die Tasche für Harald nahm Rene in Empfang, nachdem ich Harald angerufen hatte. Es war ja kein warmes Essen, das kalt werden konnte. Rene wollte später im Schießtäle vorbei gehen. Ist ja gegenüber vom Kaufland.

Armin braucht also noch ein Handy und eine neue SIM und Michael braucht eine Waschmaschine. Wer also etwas weiß, darf gerne Bescheid sagen.

Mal sehen, ob ich auf unserer Homepage eine Suche/Biete Seite installieren kann.