Friends Time am 8. August

An diesem Tag wollte ich ja etwas Besonderes kochen und servieren. Deshalb habe ich Chicken Curry (also mit Hühnchen) und Coconut Paneer (selbstgemachter Käse in Kokosmilchsoße) gemacht.

Schon am Mittwoch stand ich viereinhalb Stunden in der Küche. Am Donnerstag habe ich das Paneer fertig gekocht.

Man könnte denken, das wäre jetzt viel Aufwand. Aber eigentlich ja und nein. Ich stehe ja nicht stupide in der Küche, sondern ich höre gute Musik dabei. Man könnte es auch so sehen, dass ich das Musikhören mit dem Kochen verbunden habe. Und eigentlich ging es mir darum, unseren Freunden einen kulinarischen Genuss zu schenken. Das muss nicht zwingend indisch oder israelisch oder irgendwas exotisches sein. Ich könnte mir auch Kartoffelpuffer oder etwas ähnlich (weniger) aufwändiges vorstellen. Hauptsache, unsere Botschaft wird wahrgenommen.

Wenn es durch den Magen geht und unsere Freunde erreicht, ist das das größte Geschenk.

Es kamen auch erst einmal einige Freunde, die unsere Atmosphäre kennen und schon schätzen. Sie kommen, um uns und unsere Gastfreundschaft zu erleben.

Dann kamen einige Leute, die schon alkoholisiert waren und die anfangs harmonische Stimmung mit lauten Reden und Lachen übernahmen. Ich weiß nicht, wie ich das besser ausdrücken kann.

Ich wollte mehr, dass mit dem Essen die Ahs und Ohs und und Besteckgeklapper und ein Lachen oder ein Gespräch die Geräusche sind. Auch glaube ich, dass mit übermässigem Alkoholkonsum der Geschmacksinn (und nicht nur der) beeinträchtigt ist. Die Aufnahmefähigkeit ist begrenzt.

Der Geräuschpegel war so hoch, dass ich auch gar keinen geistlichen Impuls machen wollte. So blieb es bei Lisas Gebet zu Beginn des Essens.

Nun, es hat offensichtlich geschmeckt, denn sowohl das Coconut Paneer, als auch das Chicken Curry waren leer.

Nachdem das Geschirr gespült war und ein Teil unserer Gäste draußen rauchen war, bin ich dann auch raus und habe gesagt, dass ich mich über jeden Gast freue, aber dass es mir nicht gefällt, wenn der Alkohol, das Euphorisiertsein, den Rahmen und auch einige Gäste dominiert. Friends Time sollten Abende sein, auf die man sich freut und auch Lust bekommt, den Abend schön zu gestalten.

Heute war es leider der Abend der Party Crasher. Aber ich sprach es an. Das war wichtig.

Die Party zog weiter und einige wenige saßen noch draußen und wir unterhielten uns. Wir beteten für Heilung, für Bewahrung für einige von uns.

Dieser Abschluss war versöhnlich. Er war auch für die Übriggebliebenen wichtig. Und auch deshalb machen wir Friends Time.