Connected

Bei einem meiner letzten Besuche habe ich mich mit den Bewohnern der Unterkunft Schießmauer auch daüber unterhalten, wie sie Zugang zum Internet bekommen: Jeder, der Geld für eine ALDI- oder andere Anbieter-Flat hat surft solange das Volumen reicht.

Dann ist es vorbei. Das finden wir schade, denn uns reicht 3GB ja auch nur, weil wir zuhause einen Festnetz- und Internet-Anschluß haben, oder bei der Arbeit das WLAN nutzen können. Deshalb wäre es doch schön, wenn auch die Bewohner der Notunterkunft mit Internet versorgt werden könnten. Schließlich hat keiner einen eigenen Telefonabschluß und vermutlich ist die Schufa-Auskunft bei den wenigsten Bewohnern gut genug, um einen Vertrag zu erhalten. Internet ist doch mittlererweile lebensnotwendig.

Man könnte mit einem Internet Anschluss die Zeit ebenfalls etwas sinnvoller nutzen. Internetkurse, Jobsuche, Wohnungssuche, Online-Gottesdienste und vieles mehr ist doch heutzutage alles möglich. Sicherlich könnte der eine oder andere auch anstatt nur mit Handy auch mit einem Notebook oder PC ins Internet gehen.

Oft genügt ausgemusterte Hardware, um ins Internet zu kommen. Eventuell gibt es einen Aufruf, für unsere Bewohner zu spenden. Doch zuerst braucht man Internet.

Wenn es möglich ist, an anderen Orten in Herrenberg freies WLAN bereitzustellen, dann umso dringender auch hier in den Notunterkünften.

Ein kleiner Schritt für Herrenberg aber ein großer Schritt für die Menschheit. Außerdem würde es dem Anspruch der Stadt Herrenberg gerechter, denn wir wollen eine Mitmachstadt sein.

Vergessen wir auch die Motivation, es diesen Bewohnern so ungemütlich wie möglich zu machen, um sie schneller loszuwerden. Das funktioniert nicht.

Also bitte, Herrenberg: Freies WLAN für freie Wohnungslose!