11.September: Tag der… ja, richtig: Wohnungslosen

Natürlich auch Nine Eleven, das tragische Ereignis. Aber das ist 19 Jahre her und geschah in den USA. Der Tag der Wohnungslosen ist kein Feiertag. Er ist ein Tag der Schande. Mehr müsste man nicht dazu sagen. Es wird keinen War On Homelesness ausgerufen, obwohl der dringend nötig wäre. Doch anders als die Rüstungsindustrie haben Wohnsitzlose keine Lobby. Es gibt keinen Beauftragten des Bundes für Wohnsitzlose. Keine Gelder, weder Millionen noch Milliarden. Wohnsitzlosigkeit wird, wenn überhaupt im Budget, aus jedem Haushalt herausgerechnet. Fällt auch nicht auf. Der Staat, bzw. die Politik meint entweder löst sich das Problem biologisch, durch vorzeitigen Tod, oder denkt, das läge im Aufgabenbereich caritativer Organisationen.

Ich möchte, dass die Themen Wohnsitzlosigkeit und Armut mehr in den Fokus der Öffentlichkeit rücken. Das sind keine Events, die im Kino oder Fernsehen flimmern. Es wird unsere Gesellschaft mit voller Wucht treffen. Die Altersarmut nimmt jetzt schon dramatisch zu. Allein seit einem halben Jahr sind Hunderttausende in Kurzarbeit, viele wurden schon arbeitslos oder stehen davor, ihren Arbeitsplatz zu verlieren.

Die Krise wird meiner Meinung nach erst noch richtig kommen. Sogar wir, Menschen der Mittelschicht, können von der Krise betroffen werden. Dominosteine. Auch wir leben nicht auf der Insel der Glückseligkeit, obwohl Herrenberg dieser Vorstellung ziemlich nahe kommt, und werden davon ausgenommen sein.

Ich plädiere für eine solidarische Initiative, für das Hinschauen. Pragmatismus. Wo kann man helfen? Wie kann man helfen? Was kostet es? Wieviel bin ich bereit zu tun?